Ja, Namibia ist eines der sichersten Länder Afrikas für Selbstfahrer. Miete unbedingt einen Allradantrieb mit hoher Bodenfreiheit, idealerweise einen Toyota Hilux oder Land Cruiser. Die Hauptstraßen sind gut asphaltiert, aber 80% der Straßen sind Schotterpisten.
Wichtige Regeln: maximal 80 km/h auf Schotterpisten, Reifendruck anpassen, nicht in der Dämmerung/Nacht fahren wegen Wildtieren, immer Wasservorrat (mind. 5L), Ersatzreifen und Werkzeug mitführen. Tank spätestens bei Halbvoll auffüllen, da Tankstellen teils 300-400km auseinanderliegen. Internationale Fahrerlaubnis ist Pflicht.
Durchschnittliches Budget pro Tag und Person: Camping 70-100€, Mittelklasse 150-200€, Luxus ab 300€. Größte Kostenfaktoren sind Mietwagen (4×4: 100-180€/Tag, Versicherung 15-25€/Tag), Unterkünfte und Aktivitäten (Safaris 50-150€). Es gibt grosse saisonale Unterschiede.
Bargeld für ländliche Gebiete wichtig, Kreditkarten in Städten akzeptiert. Treibstoff günstiger als in Europa. Lebensmittel etwa Deutschland-Niveau, Restaurants 10-30€/Hauptgericht. Extra-Kosten für Nationalparkgebühren, Trinkgelder, Souvenirs einplanen. Nebensaison bietet 20-30% Ersparnis.
Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober während der Trockenzeit. In dieser Zeit herrscht kaum Regen, optimale Bedingungen für Safari und Outdoor-Aktivitäten. Tagsüber angenehme 20-25°C, nachts kann es in der Wüste unter 0°C fallen – Warme Kleidung ist essentiell.
Die Regenzeit von November bis April bringt nachmittägliche Gewitter und Temperaturen bis 35°C. Vorteil der Regenzeit: günstigere Preise, grüne Landschaft, Vogelbeobachtung. Hauptsaison ist Juli bis September, dann sind Unterkünfte oft ausgebucht und Preise höher.
Leitungswasser in Städten unbedenklich, in ländlichen Gebieten abkochen oder Flaschenwasser nutzen. Lokale Spezialitäten umfassen verschiedene Wildarten (Kudu, Oryx, Springbock), Biltong und deutsche Backwaren.
Selbstversorger finden gut sortierte Supermärkte in größeren Städten. Restaurant-Qualität meist sehr gut mit deutschen/südafrikanischen Einflüssen. Für Fahrten: 3L Wasser/Person/Tag, haltbare Snacks mitnehmen. Vorsicht bei rohem Fleisch und ungeschältem Obst. In abgelegenen Gebieten Kühlbox für Lebensmittel notwendig.
Gästefarm:
- Aktiver Farmbetieb mit Vieh/Wild
- Familiär geführt, oft deutsche Besitzer
- 4-10 Zimmer, meist einfacherer Standard
- 60-120€ mit Halbpension
- Aktivitäten: Farmarbeit, Wandern, Reiten
- Authentisches Landleben
- Gemeinsames Essen mit Gastgebern
Lodge:
- Rein touristischer Betrieb
- Professionelles Management
- 10-30 Zimmer, höherer Standard
- 150-700€ mit Vollpension
- Aktivitäten: Safaris, geführte Touren
- Fokus auf Komfort/Erlebnis
- Restaurant-Service
Selbstfahrer:
- Eigener Mietwagen, individuell geplante Route
- Maximale Flexibilität und Freiheit
- Kosten variieren stark nach Unterkunftswahl:
- Budget: hauptsächlich Camping
- Mittel: Mix aus Camping/Gästefarm
- Gehoben: überwiegend Lodges
- Erfordert: Planung, Fahrerfahrung, Englisch
- Beliebteste Reiseform in Namibia
Geführte Privatreise:
- Privater Guide und Fahrzeug
- Individuell angepasste Route
- Lodges/Gästefarmen/Camping nach Wahl
- Höchstes Preissegment
- Maximum an Komfort und Flexibilität
- Ideal für Fotografie/spezielle Interessen
Kleingruppenreise:
- 4-12 Teilnehmer, fester Guide
- Geländewagen oder Kleinbus
- Mix aus Lodge/Gästefarmen
- Mittleres bis gehobenes Preissegment
- Guter Kompromiss zwischen Komfort/Abenteuer
Gruppenreise:
- 20-35 Teilnehmer im Reisebus
- Feste Route mit Zeitplan
- Meist nur Lodges/Hotels
- Günstiges bis Mittleres Preissegment
- Komfortabel, wenig Eigeninitiative nötig
Hauptsaison (Mai-Oktober): Beliebte Plätze in Nationalparks mindestens 6 Monate vorab buchen.
Ankunftszeit beachten: Viele Camps schließen Tore bei Sonnenuntergang. Stromanschluss und Wasserstellen vorher erfragen. GPS-Koordinaten notieren, da einige Plätze schwer zu finden sind.
Essentiell: Hochwertiger Sonnenschutz (LSF 50+), Sonnenbrille, Hut/Cap, warme Kleidung für nachts. Technische Ausrüstung: Adapter (Typ D/M), Powerbank, GPS/Offline-Karten, Taschenlampe. Safari-Equipment: Fernglas, Kamera mit Teleobjektiv.
Kleidung: Atmungsaktive, leichte Kleidung in Erdtönen, feste Wanderschuhe, Sandalen. Camping: Robustes Zelt, Schlafsack (-5°C comfort), Isomatte, Campingkocher. Erste-Hilfe-Set und wichtige Dokumente nicht vergessen.
Staatliche Campingplätze (in Nationalparks): Einfache Sanitäranlagen, manchmal Strom, evtl. Restaurant Vorteil: Direkter Zugang zum Park, frühe Wildbeobachtung möglich.
Private Campingplätze: Bessere Sanitäranlagen, oft Pool und Restaurant. Farmcamps bieten zusätzlich Aktivitäten. Viele Plätze haben spezielle Stellflächen für Dachzelt-Fahrzeuge.
Gästefarmen sind meist aktive Vieh- oder Wildfarmen mit 4-10 Gästezimmern. Angeboten werden Farmaktivitäten, Wanderungen, Wildbeobachtung. Preise: 60-120€/Person mit Halbpension.
Authentisches Farmerleben, familiäre Atmosphäre, oft deutsche Gastgeber. Idealer Zwischenstopp auf längeren Fahrten.
- Desert Lodges: In/an Wüstengebieten, spektakuläre Architektur
- Wilderness Lodges: Abgeschieden in Naturreservaten
- Bush Lodges: Fokus auf Wildbeobachtung
- Mountain Lodges: In Bergregionen, oft mit Wanderangeboten
- Fly-in Lodges: Nur per Kleinflugzeug erreichbar
Die meisten Reisenden mieten einen Geländewagen mit Dachzelt – dies ist die praktischste und beliebteste Option. Dachzelte sind bereits komplett ausgestattet mit Matratze und Bettwäsche. Zusätzliche Camping-Ausrüstung wie Tisch, Stühle, Kühlbox und Kochausrüstung ist meist im Mietpaket enthalten.
Falls du ohne Dachzelt campst, brauchst du: Hochwertiges Bodenzelt mit UV-Schutz, Schlafsack (-5°C), isolierende Matte, Campingmöbel, Kochausrüstung, Wasserkanister (mind. 20L), LED-Beleuchtung. Bei Mietwagen mit Dachzelt checke die enthaltene Ausrüstung – oft ist nur eine Grundausstattung dabei.
Die gängigsten Modelle sind Toyota Hilux oder Land Cruiser mit 2-4 Personen Dachzelt. Preise: 100-180€/Tag inkl. Grundausstattung. Größere Fahrzeuge für Familien verfügbar.
Wichtig bei der Buchung: Versicherung (Selbstbehalt), enthaltene Camping-Ausstattung, Zustand der Reifen/Ersatzreifen prüfen. Frühzeitig buchen, besonders in der Hauptsaison sind Dachzelt-Fahrzeuge schnell ausgebucht.
Malariaprophylaxe ist in der Regenzeit nördlich von Windhoek zwingend erforderlich, besonders im Etosha-Nationalpark und Caprivi-Streifen. Notwendige Impfungen: Hepatitis A und B, Tetanus, Typhus, Diphtherie. Gelbfieber nur bei Einreise aus Risikogebieten.
Reisekrankenversicherung mit Rücktransport ist Pflicht. Medizinische Versorgung in Windhoek gut, im ländlichen Raum eingeschränkt. Wichtig: UV-Schutz aufgrund extremer Sonneneinstrahlung. Reiseapotheke mit Durchfall-Medikamenten, Schmerzmitteln, Desinfektionsmittel und persönlichen Medikamenten einpacken.
Etosha-Nationalpark: Afrikas bestes Wildtierbeobachtungsgebiet mit garantierten Sichtungen von Elefanten, Löwen und Nashörnern an Wasserlöchern.
Sossusvlei: Weltberühmte rote Dünen, Dead Vlei, Düne 45.
Skeleton Coast: Schiffswracks, Robbenkolonien, endlose Wüstenlandschaft.
Namib-Naukluft: Größtes Wildschutzgebiet Afrikas. Fish River Canyon und Waterberg-Plateau sind weitere Highlights.
Permits sind meistens vor Ort erhältlich. Parkgebühren: 80-150 NAD/Tag/Person plus Fahrzeuggebühr.
Die Bandbreite reicht von Luxuslodges über Gästefarmen und Selbstversorger-Chalets bis zu Bed & Breakfasts und Campingplätzen. Lodges/Camps in Nationalparks und beliebten Gebieten mindestens 6-12 Monate im Voraus buchen.
Preise: Camping 10-25€/Person, B&Bs 40-80€/Nacht, Mittelklasse-Lodges 100-250€, Luxuslodges 300-1000€/Nacht. Die meisten Unterkünfte bieten Vollpension oder Selbstversorgung an. Viele Lodges haben Pools und organisieren Aktivitäten und Safaris. Camping nur mit geeigneter Ausrüstung wegen extremer Temperaturschwankungen.
Camping ideal für:
- Unabhängigkeit und Flexibilität
- Naturnahes Reisen
- Kleines Budget
- Nationalpark-Aufenthalte
Gästefarm ideal für:
- Authentisches Namibia erleben
- Persönlicher Kontakt
- Mittleres Budget
- Erholung vom Camping
Lodge ideal für:
- Komfort und Service
- Organisierte Aktivitäten
- Besondere Locations
- Start/Ende der Reise
Die beliebteste Variante ist ein Mix aus allen Unterkunftsarten. Typische 3-Wochen-Route:
- 50% Camping mit Dachzelt (Nationalparks, günstig)
- 30% Gästefarm (authentisch, Pause vom Camping)
- 20% Lodge (Komfort, besondere Highlights)
WLAN in den meisten Unterkünften verfügbar, aber oft langsam. Prepaid-SIM (MTC/TN Mobile) am Windhoek Airport oder in Städten erhältlich (Reisepass nötig), ca. 10-20€ für 1-2GB Daten.
Mobilfunknetz in Städten gut, entlang Hauptstraßen okay, in abgelegenen Gebieten kein Empfang. Apps/Karten vorab offline verfügbar machen. Satellitentelefon für extreme Touren empfohlen. Notfallnummern: Polizei (10111), Ambulanz (211111).
Wild Camping ist grundsätzlich verboten. Mit Dachzelt-Fahrzeugen nur auf ausgewiesenen Plätzen übernachten.
Ausnahme: In den Trockenflussgebieten im Nordwesten (Kaokoveld, Damaraland) wird Wildcamping oft geduldet. Dennoch: Respektvoll verhalten, keine Spuren hinterlassen, mindestens 1km von Wasserstellen entfernt bleiben. Vorsicht in der Regenzeit.
Alternative: Buschcamps auf Farmen und in Naturreservaten. Diese bieten oft erhöhte Stellplätze für Dachzelte mit schönem Ausblick.
Namibia hat 13 Volksgruppen mit unterschiedlichen Traditionen. Grundsätzlich respektvoller, zurückhaltender Umgang. Fotos nur nach ausdrücklicher Erlaubnis, traditionelle Gemeinschaften nur mit lokalem Guide besuchen.
Lokale Bräuche respektieren: nicht öffentlich rauchen, rechte Hand beim Essen. “Namibian Time” bedeutet Verzögerungen einplanen. Angemessene Kleidung (Schultern/Knie bedeckt) außerhalb touristischer Gebiete tragen.